Quickborn unter Höchstspannung
  3-2011 - 3-2014 Eigene Aktivitäten u. Ergebnisse
 
Diese Informationen sind z.T. auch auf den Informationstafeln, die an verschiedenen Stellen in Quickborn-Süd ausgehängt sind:
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20.3.14  Kompromiss zur Trassenlösung verkündet

Am 18.3.14  wurde im Rahmen des letzten Runden Tisches der Kompromiss bekanntgegeben, der eine kleinräumige Verschiebung der Trasse im Bereich Quickborn-Süd bedeutet.

Die Stadt Quickborn nimmt ihre Klage auf der Grundlage eines außergerichtlichen Vergleiches zurück.

Im nächsten Schritt wird die Planfeststellungsbehörde die anstehenden formalen Schritte durchführen. Da die Einverständniserklärungen vorliegen, ist in Kürze mit der Genehmigung zu rechnen.

Der Bau wird voraussichtlich im Herbst dieses Jahres beginnen.

Unser Kommentar:  Es ist müßig zu betonen, dass dieser Kompromiss entfernt ist von unseren Zielen vor 6 Jahren  (Erdverkabelung oder Umgehung des Wohngebiets; siehe die restlichen Seiten dieser Website).

Der Kompromiss ist kein Grund zum Jubeln, er ist aber entscheidend besser  als die Trasse ohne Verschiebung.

Weitere Anmerkungen werden folgen.

Ein Aspekt soll unmittelbar betont werden:

Diese Lösung wurde nur möglich, weil unsere Kommunalpolitiker uns von Anfang an den Rücken gestärkt haben,  sich  Bürgermeister und der 1. Stadtrat stark engagiert haben. Diese Lösung bedeutete langwierige Verhandlungen und engagierte Arbeit der Mitarbeiter in der Verwaltung und ein freiwilliges Entgegenkommen neu betroffener Grundeigentümer.

Siehe auch Presse:

http://www.shz.de/lokales/quickborner-tageblatt/riesenmasten-baubeginn-im-herbst-id6051386.html#

http://www.abendblatt.de/region/pinneberg/article125986374/Stromtrasse-wird-verschwenkt.html


7.2.14

 WIK-EMF-Briefe seit 15.1.14 eingestellt.

Reduzierung der Verbreitung wissenschaftlicher Informationen?

 Das private „Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur u. Kommunika-tionsdienste“ (WIK) engagiert sich in der Forschungskommunikation zu potenziellen Umweltwirkungen elektromagnetischer Felder.  In den sogenannten „EMF-Briefen“ hat es dazu regelmäßig einschlägige Fachinformationen und Nachrichten zusammengetragen.  Die erforderlichen Ressourcen dafür wurden vom ehemaligen Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) bereitgestellt.

Diese Unterstützung wurde nun eingestellt. Am 30.1.2014 erschien der letzte WIK-EMF-Brief.

Unser Kommentar:

Quer durch alle politischen Parteien und von den die Regierung beratenden Experten wird betont, dass zum Gelingen der Energiewende die Akzeptanz der Bevölkerung notwendig sei.

Eine Vorbedingung für Akzeptanz eines Projektes ist Vertrauen in die Informationen über das Projekt.

Ein Großteil der vom Höchstspannungsnetzausbau betroffenen Bevölkerung ist verunsichert durch die Gesundheitsrisiken, die bei Höchstspannungsleitungen in der Nähe von Wohnungen, Kindergärten und Schulen zu sehr kontroverser wissenschaftlicher Debatte stehen.

Ein Verschweigen oder eine ganz offensichtlich einseitige Information über den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Diskussion zu den potentiellen Gesundheitsrisiken schüren zwangsläufig Misstrauen. Das ist kontraproduktiv zur erforderlichen Akzeptanz. 

Die jetzt gestoppten WIK-EMF-Briefe hatten zur sachlichen Information beigetragen.

Ein ganz schlechter Anfang für den neuen Minister für Wirtschaft und Energie. 
       
                                                                         ***
 Ein aktuelles Beispiel für ein Ergebnis einer wissenschaftlichen Veröffentlichung zu einem Thema, das relevant ist, weil es sogar in der Begründung von aktuellen Planfeststellungsbescheiden und Bundesverwaltungsgerichtsurteilen eine Rolle spielt, finden Sie unter unserer Rubrik „Aktuelle Info zu gesundh. Aspekten“.

Dieses Ergebnis wird erwähnt in einem der letzten WIK-EMF-Briefe, scheint aber in sonstigen von der Regierung unterstützten Publikationen nicht kommuniziert zu werden.


13.1.2014

 

Hochspannungsleitung stürzt in den Garten neben Wohnhaus

Über einem Wohnhaus in Wiesmoor (Landkreis Aurich) ist am 9.1.2014  eine  Hochspannungsleitung gerissen und auf Spielgeräte im Garten einer jungen Familie gestürzt. Bis zu fünf Meter hohe Blitze und Funken schlugen aus dem Kabel. Die Kinder aus einem benachbarten Kindergarten wurden in Sicherheit gebracht.

Gegen den Planfeststellungsbeschluss zum geplanten Ausbau der Leitung läuft eine Klage der Stadt Wiesmoor.

Nähere Informationen siehe

 Nordwestzeitung vom 10.1.14.:
http://www.nwzonline.de/blaulicht/abgerissene-hochspannungsleitung-faellt-in-wohngebiet_a_11,5,1388605056.html

 Ostfriesenzeitung vom 13.1.14:

http://www.oz-online.de/-news/artikel/119385/Stromleitung-ueber-Haus-in-Wiesmoor-gerissen

 NDR1 Niedersachsen 10.1.14:

http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/oldenburg/stromkabel131.html

Laut Aussage der E.ON-Sprecherin im NDR (siehe oben) schalte sich die Leitung sofort ab, wenn ein Hochspannungskabel auf die Erde fällt. Der vom NDR befragte Sachverständige für Elektrotechnik und Brandermittlung ergänzte (s.o.), dass es bis zur Abschaltung möglicherweise etwas dauern könne. „ Bis der Erdschluss fest und übergangslos sei, verbreite das Kabel weiter Strom - und solange sei es "tödlich".“

 Ostfriesische Nachrichten vom 13.1.14:

http://www.on-online.de/-news/artikel/119449/Eon-Kabelriss-kommt-sehr-selten-vor

Laut  E.ON-Sprecherin (s.o.) sei es sehr ungewöhnlich, dass eine Hochspannungsleitung reiße. „So etwas komme, wenn überhaupt, nur alle paar Jahre einmal vor.“

Eigene Anmerkung:  Damit sehen sich Anwohner der zur Neuerrichtung geplanten 380-kV-Höchstspannungsleitung in Quickborn in ihren Sorgen und Einwendungen weiterhin bestätigt. Dass diese Leitungsführung über Schulgelände und 20 Meter an Wohnungen vorbei weiterhin von Planfeststellungsbehörde und Landesregierung gebilligt und selbst gegenüber einer geringen Trassenverschiebung bevorzugt wird, ist unverständlich.



4.11.13

 

 So macht man das woanders:  Denkanstoß für die Landesregierung S-H?

 Mit Vermittlung der österreichischen Regulierungsbehörde E-Control haben sich die Windstromproduzenten auf einen Kostenbeitrag zum Netzausbau geeinigt. Laut der Branchenvertretung IG Windkraft sind in den Bundesländern Niederösterreich und Burgenland dadurch rund zwei Drittel der Netzausbau-Kosten abgedeckt worden, die direkt durch die Windkraftbetreiber verursacht wurden.
(Quelle: Die österreichische Tageszeitung „Die Presse“ vom 30.10.2013, S. F2)

 Unsere Anmerkung:
Bei der in Quickborn-Süd geplanten Trasse scheitert bis jetzt immer noch eine gesundheitsrisikoarme Streckenführung an Beträgen, die im Verhältnis zu den Projektkosten nur Kleinbeträge sind.
Sie sind Kleinstbeträge im Verhältnis zu der einen Milliarde Euro Einspeisevergütungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz in Schleswig-Holstein allein 2011 (laut Angaben aus dem Wirtschaftsministerium).

Laut Planfeststellungsbescheid sind der Planfeststellungsbehörde die Auswirkungen einer Freileitung auf die Grundstückspreise  - die im konkreten Fall im sechs-  bis siebenstelligen Bereich sind - bewusst,  werden aber von ihr als im Ergebnis hinnehmbar bezeichnet.
Offensichtlich aber nicht hinnehmbar erscheint der Landesregierung ein kleiner Beitrag von den unmittelbaren Profiteuren der neuen Leitungen zu gesundheitsrisikoarmen Streckenführungen.



4.11.13

 

Lokaler TV-Sender NOA4 an der Höchstspannungsleitung

Am 25.10.13 war ein Team des lokalen TV-Senders NOA4 aus Norderstedt an der Höchstspannungsleitung am Peperkamp zum Interview mit Bürgermeister Köppl und betroffenen Anwohnern.

Gesendet wurde der Beitrag zum ersten Mal am 31.10.13 und in der üblichen Weise periodisch wiederholt.

Betont wurden die gesundheitlichen Bedenken der Anwohner. Insbesondere wurde die übliche Abwiegelung mit Hinweis auf die Einhaltung der in Deutschland ja sehr hohen Grenzwerte nicht akzeptiert, da selbst das Bundesamt für Strahlenschutz zusätzlich zu der Einhaltung der Grenzwerte verpflichtende   Vorsorgemaßnahmen wie z.B.  angemessene Mindestabstände fordert.

Bürgermeister Köppl betonte u.a., dass – auch wenn ein  sogenannter „Runder Tisch“  eingerichtet worden war,  die Stadt Quickborn sich mit ihren Vorschlägen weder von Tennet noch von der Landesregierung noch von der Bundesregierung ernst genommen fühle.  Die Trasse sei offensichtlich im Vorfeld beschlossen und abgehakt worden.

Tennet wurde mit der Aussage zitiert, dass Tennet trotz Baugenehmigung bis zum letzten Moment noch auf  Lösungsvorschläge einzugehen bereit sei, das Zeitfenster aber jetzt sehr eng sei.

Unsere Anmerkung:  Die Lösungsvorschläge liegen ja schon lange auf dem Tisch und werden nach unserem Eindruck nur halbherzig und mit großer zeitlicher Verzögerung berarbeitet – auch ein (sehr bekannter) Weg, Lösungen scheitern zu lassen.  

-  Wenn es so sein sollte, dass eine gesundheitsrisikoarme Streckenführung an Beträgen scheitert , die im Verhältnis zu den Projektkosten nur Kleinbeträge sind, dann erscheint  es als Zeichen  entweder der Ablehnung oder der Unfähigkeit, der Verantwortung für ausreichende  Vorsorgemaßnahmen gegen Gesundsheitsrisiken für die Bevölkerung nachzukommen.

-  Wenn es so sein sollte, dass der Netzausbau  in Schleswig-Holstein begonnen wird mit einer Trassenführung  ausgerechnet dicht vorbei an vielen Wohnungen und über Schulgelände,  ohne ausreichende  Vorsorgemaßnahmen gegen Gesundsheitsrisiken,  dann ist es ein grotesker Widerspruch zu der aufwendigen Kampagne der Landesregierung unter der Vorgabe, beim Netzausbau Akzeptanz und   Rücksicht  auf die Bevölkerung zu beachten. Der Glaubwürdigkeit und damit dem Netzausbau hilft es im Endeffekt nicht..



4.10.13 

 

Pressemitteilung des Bundesverwaltungsgerichts: Antrag abgelehnt

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat die Anträge der Stadt Quickborn und privater Wohnanlieger auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung ihrer Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau der 380 kV-Freileitung abgelehnt.

Zur Begründung wurde genannt, dass die erhobenen Klagen voraussichtlich erfolglos bleiben werden, weil

 -  grundrechtliche Schutzpflichten zugunsten der menschlichen Gesundheit nach derzeitigem Erkenntnisstand keine niedrigeren Grenzwerte erfordern würden und die jetzigen eingehalten würden,

- eine Verschwenkung der Trasse in der Nähe der Wohnbebauung nicht geboten wäre, weil die betroffenen Grundstücke durch die bereits bestehende Trasse vorbelastet wären.

Die originale Pressemitteilung:

 http://www.bverwg.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung.php?jahr=2013&nr=69


26.8.13
Die Baumaßnahmen begannen am 22.8.13.  Sie betreffen ausschließlich den Bereich zwischen dem Umspannwerk in Kummerfeld und dem Abzweig zur Elbe. Dadurch will Tennet gewährleisten,  dass im ersten Bauabschnitt keine die laufenden Klagen betreffenden Bereiche  berührt werden. Nach Abschluss dieses Bauabschnittes wird dieser zunächst wieder in der derzeitigen Spannungsebene (220 kV) betrieben .
Siehe dazu auch: http://www.quickborner-tageblatt.de/index.php?id=160&tx_ttnews[tt_news]=2332046&no_cache=1

 

In der Pressemitteilung  betont Tennet:
„Das Projekt übertrifft alles, was in Deutschland seit 1998 im Höchstspannungsbereich gebaut wurde.“

Unsere Anmerkungen: 

(1) Ausgerechnet diese wichtige Strecke wurde nicht in die priviligierten Trassen des Energieleitungsausbaugesetzes aufgenommen, was die Möglichkeit der Teilerdverkabelung oder Mindestabstände bedeutet hätte (- unsere Forderung seit 2008).  Desinteresse oder  Hilflosigkeit der schleswig-holsteinischen Bundespolitiker?

(2) Ausgerechnet im Landkreis mit der höchsten Bevölkerungsdichte wird diese bedeutende Höchstspannungsleitung über Schulgelände und sehr dicht an Wohnungen errichtet. Das Desinteresse unserer Landesregierung an Mindestabständen von Wohnungen und Schulen ist u.a. durch die Missachtung der Stellungnahme  der Quickborner Ratsversammlung vom 29.9.2008  zum  Entwurf des Landesentwicklungsplanes (LEP) und dann im LEP  selbst belegt, der keine Mindestabstände fordert.

Im Rahmen unseres Planfeststellungsbescheides werden wir dann auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Schleswig-Holstein eben keine Schutzregelungen wie Niedersachsen habe.

25.7.13:
Eine gute Nachricht:

 

Ich versichere ihnen, dass keine Schule überspannt wird und sie und ihre Kinder keine gesundheitlichen Schäden erleiden werden.“

 [Frau Staatsekretärin Dr. Nestle (Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein) laut Protokoll zur Facharbeitsgruppe „Faktencheck Erdkabel“ zur 380kV-Westküstenleitung in  Heide am 23. Mai 2013]

Die schlechte Nachricht:

Diese Aussage galt für Husum, nicht für Quickborn.

Mehr unter  Register „Notw. Richtigstellungen“ : 
Richtigstellungen zu protokollierten Äußerungen von Minister Habeck auf einer Veranstaltung zur 380kV-Westküstenleitung


1.6.13
Die Klage der Stadt Quickborn gegen das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig- Holstein ist am 27.5. 13 fristgerecht eingereicht worden.

 

 Siehe auch. Quickborner Tageblatt, 31.5.13, S.1 und 3:

http://www.quickborner-tageblatt.de/index.php?id=160&tx_ttnews[tt_news]=2266107&no_cache=1


21.5.13
Erste Durchsicht des Planfeststellungsbescheids

 

Für den Bereich Quickborn-Süd wurden keinerlei Verbesserungen gegenüber dem ursprünglichen Antrag vorgenommen.

Das bedeutet,  dass auch für den Schulbereich die in Aussicht gestellten Minderungen der Immission (z.B. durch Erhöhung und kleinen Verschwenk des Masten am Sportplatz) nicht realisiert werden sollen. Damit ist ein Teil des jetzigen  Realschulgebäudes noch in dem Belastungsbereich*),  den wir – und mehrere wissenschaftliche Organisationen – nicht akzeptieren wollen.
Zudem ist für  ca. neunzig bewohnte Grundstücke eine Magnetfeldbelastung geplant, die höher ist (häufig 3-4-mal)  ist als eine als kritisch angesehene Grenze*), maximal bis ca. 15-mal höher**).

*) Als kritische Grenze wird eine Magnetfeldbelastung gesehen, oberhalb der bei Hochspannungsleitungen (u.a.) konsistent ein doppeltes  Risiko für Kinderleukämie gefunden wurde (siehe auch Rubrik >>> aktuelle Info zu gesundh. Aspekten)).
**) Diese Aussagen beruhen auf der Grundlage von Werten, die von TenneT im Rahmen des Planfeststellungsverfahren zur Verfügung gestellt wurden.

Selbst  kleine Lösungsvorschläge, die für einen Teil der am schlimmsten betroffenen Anwohner eine wesentliche Entlastung gebracht hätten, werden nicht verfolgt – selbst nicht in dem Abschnitt, wo der von der Verschiebung neu betroffene Grundeigentümer der Verschiebung zustimmte.

Dafür wird nun ein beträchtlicher Teil eines Wohngebietes für Generationen einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt.

Stereotyp wird im Planfeststellungsbeschluss jedes gesundheitliche Risiko bei Einhaltung der Grenzwerte ausgeschlossen .

Das ist für uns nur erklärlich mit der Unkenntnis oder Ignorierung der wissenschaftlichen Problemsituation, auf die selbst von denjenigen  Experten (Bundesamt für Strahlenschutz und  Strahlenschutzkommission) hingewiesen wird, auf die sich der Planfeststellungsbescheid beruft.

Dazu an dieser Stelle nur ein Zitat von einem Experten des Bundesamts für Strahlenschutz auf der Anhörung am 27.2.13 in einem Bundestagsausschuss:

„Reichen die Grenzwerte alleine aus? Ganz klar - nein.“

 

Unser Kommentar:
Eine ganz schwache Leistung des Ministeriums für Energiewende, wo es konkret um Problemlösung ging. 

Mario Vargas Llosa (Literatur-Nobelpreis 2010):
"Die Politik wird durch Propaganda ersetzt"


Detaillierte kritische Anmerkungen zu Aussagen des Planfeststellungsbeschlusses erfolgen im neuen Register 
>> Planfeststellung - Kritik  (im Aufbau)

 

 


8.5.13
 
2.5.13: Pressekonferenz der Stadt Quickborn zur beabsichtigten Klage
Bürgermeister Köppl begründete und umriss zusammen mit Rechtsanwalt Rüdiger Nebelsieck ( Kanzlei Mohr in Hamburg) die beabsichtigte Klage der Stadt Quickborn, die einen formaljuristischen Ansatz hat. Die Klage soll fristgemäß am 26.5.13 beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eingereicht werden.

Siehe auch:
Umschau, 8.5.13: „Stadt Quickborn will gegen die Hochspannungsleitung klagen“

Hamburger Abendblatt, 3.5.13: „Höchstspannung: Quickborn klagt“
www.abendblatt.de/region/pinneberg/article115825557/Hoechstspannung-Quickborn-klagt.html


Quickborner Tageblatt, 23.4.13, Riesenmasten: Klage schon in  der Schublade (S.1),  Politik: Grünes Licht für Klage (S.3)

Quickborner Tageblatt, 20.4.13, Riesenmasten: Land erteilt grünes Licht
www.quickborner-tageblatt.de/index.php

 Hamburger Abendblatt, 20.4.13, Stromtrasse wird in Hausnähe gebaut
www.abendblatt.de/region/pinneberg/article115449784/Stromtrasse-wird-in-Hausnaehe-gebaut.html 

19.4.13

 

Auf der Strecke geblieben

Am 17.5.13 wird die Entscheidung der Planfeststellungsbehörde ausgelegt werden, dass die neue 380-kV-Trasse auf der alten Bestandstrasse errichtet werden soll.
Das wurde gestern im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt bekannt gegeben.

Dicht an Wohnungen und über Schulgelände sollen Leitungen und Masten neu errichtet werden. Die Anwohner werden also bewusst einer über vierfach erhöhten Magnetfeldbelastung ausgesetzt, alle gesundheitlichen Risiken werden missachtet oder heruntergespielt.

Das ist im
Widerspruch u.a. zu
<>  den aktuellen Aussagen der Sachverständigen in der Anhörung des Bundestagsausschusses im März,
<>  der Warnung des Bundesamts für Strahlenschutz im März („wissenschaftliche Befundlage ausreichend  um Besorgnis zu begründen“  ..“Minderung der Exposition durch Abstand zwischen Stromleitung und Wohnbebaung“),
<>  den Forderungen im Positionspapier 2011 „Der Grüne Stromplan für Schleswig-Holstein“ („Sensible Gebiete wie Ortschaften müssen umgangen oder durch Erdkabel entlastet werden“). Autor u.a: der jetzige Minister für Energiewende R. Habeck,
<> dem Originalzitat unserer Kanzlerin: „Im Zweifelsfall für die Sicherheit!“.

 Die Sache ist in Quickborn mit der Realisierung der schlechtesten Lösung nicht ausgestanden.

Die Wette um das Gesundheitsrisiko gilt.

Wir wollten diese Wette auf keinen Fall.

Wir hoffen inständig, dass die Landesregierung die Wette gewinnt. 

 



16.2.13
Elternvertreterin der Goetheschule befürwortet Kurzverschwenk der Trasse.

 

Siehe den Bericht im Quickborner Tageblatt vom 15.2.13 „Jeder Meter Abstand ein Gewinn“:

 http://www.quickborner-tageblatt.de/nachrichten/lokales/quickborn/artikeldetails/article/1751/jeder-meter-abstand-ein-gewinn.html


9.2.13
Das Treffen des „Runden Tisches“ am 6.2.13 im Rathaus.
Anwesend war u.a. wiederum die Staatssekretärin des Ministeriums für Energiewende etc. (MELUR) Ingrid Nestle.

 

Von den verfolgten Lösungen liegt selbst für den verfolgten Kompromiss der kurzräumigen Trassenverschwenkung bisher keine Einigung vor . Die Gespräche dazu laufen weiter; allerdings steht der Planfeststellungsbeschluss unmittelbar bevor.

Durch die kurzräumige Verschwenkung würden ca. neunzig bewohnte Grundstücke und das betroffene Gebäude des Schulzentrums Süd zumindest an den Rand der Grenze der als kritisch angesehenen Grenze der Magnetfeldbelastung von  0,4 µT*)  gebracht, meistens weit unterhalb diese Grenze **).
Ohne kurzräumige Verschwenkung ist für diese jetzt noch eine Magnetfeldbelastung geplant, die häufig 3-4-mal höher ist als die kritische Grenze, maximal bis ca. 15-mal höher!

Anmerkung:
Ein Verzicht selbst auf eine kurzräumige Verschwenkung, deren Realisierung ja durchaus deutlich im Rahmen des Möglichen wäre, bedeutet, dass ein Wohngebiet und ein Schulgebäude bewusst einer risikobehafteten erhöhten Belastung ausgesetzt wird
konträr auch u.a. zu der aktuell vom Bundesamt für Strahlenschutz als zwingend bezeichneten Vorsorgemaßnahme .
(Siehe auch Rubrik  >>> aktuelle Info zu gesundh. Aspekten)


*) Als kritische Grenze wird eine Magnetfeldbelastung gesehen, oberhalb der bei Hochspannungsleitungen (u.a.) konsistent ein doppeltes  Risiko für Kinderleukämie gefunden wurde (siehe auch Rubrik >>> aktuelle Info zu gesundh. Aspekten)).
**) Diese Aussagen beruhen auf der Grundlage von Werten, die von TenneT im Rahmen des Planfeststellungsverfahren zur Verfügung gestellt wurden.

Siehe dazu auch den Bericht im Quickborner Tageblatt vom 8.2.13:
http://www.quickborner-tageblatt.de/index.php?id=160&tx_ttnews[tt_news]=2175927&no_cache=1


30.1.13
Bürgermeister kündigt zweigleisiges Vorgehen an

 Unmittelbar vor dem erwarteten Planfeststellungsbeschluss kündigt Quickborns Bürgermeister Thomas Köppl ein zweigleisiges Vorgehen der Stadt an:  Die Stadt hat eine Klage vorbereitet.  Parallel dazu wird ein kleinräumiger Verschwenk der Trasse weiterverfolgt. Tennet hat zugesichert, diesen auch nach Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses weiterzuverfolgen.

Siehe Bericht im Quickborner Tageblatt:

http://www.quickborner-tageblatt.de/index.php?id=160&tx_ttnews[tt_news]=2167776&no_cache=1

30.1.13
Erwartetete Entscheidung bewusst gegen den aktuellen Expertenrat?

 Sollte der bevorstehende Planfeststellungsbeschluss tatsächlich auf die Lösung auf der Bestandstrasse hinauslaufen, so steht er im direkten Gegensatz zur aktuellen Empfehlung des Bundesamts für Strahlenschutz (Dez. 2012) und der umfangreichen Bewertung einer internationalen Gruppe von 29 unabhängigen wissenschaftlichen Experten (Jan. 2013) (siehe Register “Aktuelle Info zu gesundh. Aspekten).

 Die uns entgegengehaltenen Argumente beruhen auf einer unvollständigen Berücksichtigung der im Zusammenhang zu berücksichtigenden früheren Aussagen des Bundesamts für Strahlenschutz und auf Gerichtsurteile, die sich ihrerseits auf ein Urteil des Verfassungsgericht von 2002 berufen. Dieses bezieht sich auf ein hier nicht gegebenes potenzielles Klageziel und stützt sich seinerseits auf einseitige Expertenaussagen auf den Kenntnisstand vor 2000, die im deutlichen Widerspruch zu den Expertenaussagen der letzten Jahre stehen (siehe oben).  

 Tennet und Landesbehörden berufen sich auf die Einhaltung der deutschen Grenzwerte für elektromagnetische Strahlung (von 1996) zur Rechtfertigung der Trassenplanung dicht an Wohnungen vorbei und über Schulgelände. Diese hohen Grenzwerte wurden von ICNIRP (Internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung, ein Verein) übernommen.
Die Struktur von ICNIRP mit ihren ständigen Ausschüssen und beratenden Experten steht jetzt unmittelbar vor der Auflösung (siehe Register “Aktuelle Info zu gesundh. Aspekten).


7.12.12
Bericht im "Quickborner Tageblatt" über die Demonstration von Schülern und Eltern  von Goetheschule und Elsenseegymnasium:   

  http://www.quickborner-tageblatt.de/index.php?id=160&tx_ttnews[tt_news]=2118882&no_cache=1

 3.12.12
Demonstration von Eltern und Schulkindern auf Initiative der  Elternbeiräte von Goetheschule und Elsenseegymnasium.

Termin:      

Mittwoch, 5.12.12           16.30 Uhr

  Treffpunkt: Rathaus Quickborn

 Dann geht es in einem „leuchtenden Lichterzug“ zur Comenius-Schule, dem Treffpunkt des „Runden Tisches“.

 Weitere Informationen siehe www.quickborn-gegen-riesenmasten.de .

 Bitte zeigen Sie durch Ihr Erscheinen Ihre Solidarität mit Schulkindern und Eltern!


17.11.12
Am 24.10.12 ist ein Entwurf zur Änderung der 26. BImSchV (Bundesimmissionsschutzverordnung) erschienen:

 „Verordnung zur Änderung der Vorschriften über elektromagnetische Felder und das telekommunikationsrechtliche Nachweisverfahren“  (Entwurf,  Stand 24.10.12).
Unsere Stellungsnahme hierzu finden Sie hier unter einer eigenen Rubrik „Grenzwerte-Änderung Stellungnahme zum Entwurf“ (siehe nebenstehendes Register)

16.11.12
Entwurf des Bundesumweltberichts und Stellungnahme der Deutschen Umwelthilfe
Defizite der Schleswig-Holsteiner Regierung im Anwohnerschutz

 

Seit 6.9.12 liegt der Entwurf des Bundesumweltberichts zum Bundesbedarfsplanentwurf 2012 vor. Dieser ist Vorbedingungung für den Höchstspannungsnetzausbau und Aufgabe der Bundesnetzagentur.  

(1) Aus der Stellungnahme der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zu obigen Entwurf  (31.10.12):

„Die DUH ist der Auffassung, dass es die in Kapitel 5.2.1 genannten, gesetzlich verankerten Umweltziele zum Schutz des Menschen und der menschlichen Gesundheit nicht ausreichen, um einen konfliktarmen Um- und Ausbau des Übertragungsnetzes zu ermöglichen. Es sind darüber hinaus zusätzliche, über den geltenden Rechtsrahmen hinausgehende zusätzliche Schutzmaßnahmen für das Wohnumfeld zu erarbeiten. Definierte, möglicherweise flexibel zu handhabende Mindestabstände von Höchstspannungsfreileitungen zur Wohnbebauung können in Verbindung mit finanzieller Kompensation ein geeignetes Instrument für die Planung von Neubautrassen sein. Zudem muss die Möglichkeit der Verschwenkung weg von Wohnbebauung bei Neubau in bestehender Trasse erleichtert werden.“

 Unser Kommentar:  Das entspricht genau den Erfahrungen, die wir in den letzten Jahren machen mussten.  Aber andere Bundesländer kümmern sich schon seit Jahren um den Anwohnerschutz.   

Zitat aus dem  

Entwurf des Bundesumweltberichts:

„Einige Bundesländer geben Empfehlungen zur weitergehenden Gesundheitsvorsorge …
Das noch geltende Landes-Raumordnungsprogramm (LROP) Niedersachsen 2008  beispielsweise legt für den Freileitungsbau einen vorsorgeorientierten Maßstab gegenüber magnetischen Feldern an, ergänzt um das Ziel eines allgemeinen Wohnumfeldschutzes, …
Im momentan anhängigen Änderungsentwurf des LROP wird infolgedessen das Ziel festgelegt,  dass Hoch- und Höchstspannungsleitungen nicht als Freileitung, sondern als Erdkabel verlegt werden, wenn ein Mindestabstand zu Wohngebäuden von 400 m im Innenbereich ..  und 200 m im Außenbereich .. unterschritten wird.

(2) Entsprechende Forderungen der Quickborner Ratsversammlung von 2008 :

 Einstimmig hat die Quickborner Ratsversammlung am  29.9.2008   in der Stellungnahme zum  Entwurf des Landesentwicklungsplanes (LEP) 2010 für Schleswig-Holstein Ergänzungen gefordert, die einen Schutz der Anwohner im Nahbereich von Höchstspannungsfreileitungen betreffen (Mindestabstände) .
Tatsächlich wurden im LEP 2010 keinerlei entsprechende Schutzmaßnahmen aufgenommen.

Unser Kommentar:

>>>        Wie Niedersachsen ist Schleswig-Holstein sehr stark betroffen vom Höchstspannungsnetzausbau. Im Gegensatz zu Niedersachsen scheint Anwohnerschutz für die Landesregierung kein Thema zu sein.

>>> Trotz identifizierter Problemlage ist in Schleswig-Holstein seit einem halben Jahrzehnt nichts zur Problemlösung  getan worden.

>>>
Die aufwendigen Kampagnen zur angeblichen Berücksichtigung  der Anwohner werden durch das tatsächliche Handeln von Netzbetreiber und Regierung im Falle Quickborn bisher drastisch widerlegt.

9.9.12
Präsident der Bundesnetzagentur beklagt Pläne des Bundesumweltministeriums zur Verschärfung der Grenzwerte für elektrische und magnetische Felder
 
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, spricht sich In einem Schreiben an das Bundeswirtschaftsministerium gegen diese Pläne aus, weil sie den Netzausbau verzögern und verteuern würden.
Das Bundesumweltministerium will mit der Verschärfung der Grenzwerte die Akzeptanz neuer Leitungen steigern. Homann von der Bundesnetzagentur hingegen befürchtet dadurch eine Verunsicherung der Bürger.
 
[Quelle: dpa, siehe Wirtschaftswoche vom 4.8.12,
http://www.wiwo.de/politik/deutschland/bundesnetzagentur-strengere-grenzwerte-beim-elektrosmog-gefaehrden-energiewende/6956816.html       ]
 
Unsere Anmerkung: Die BürgerInnen werden nicht durch strengere Grenz- bzw. Vorsorgewerte verunsichert, sondern genau im Gegenteil durch fehlende strengere Grenz- bzw. Vorsorgewerte. 
Das haben mehrere Umfragen in den letzten Jahren ergeben: Erhöhte Gesundheitsrisiken im Umfeld von Höchstspannungsleitungen und fehlende Vorsorgemaßnahmen sind eine der Hauptgründe für mangelnde Akzeptanz bei den betroffenen BürgerInnen. Diese Umfragen sind z.T. mit öffentlichen Mitteln finanziert worden; man sollte diese Ergebnisse nicht ins Gegenteil verkehren.
Man kann erhöhte Risiken nicht dadurch vermeiden, indem man Vorsorgemaßnahmen weglässt und dadurch den Eindruck zu erwecken versucht, diese Risiken seien nicht vorhanden. Das wäre ein klassischer „Vogel-Strauß“-Ansatz.
Durch Verhinderung von Vorsorgemaßnahmen werden nicht erhöhte Risiken verhindert, sondern deren Vermeidung wird verhindert.
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, sollte diesen Ansatz nicht wählen, besonders nicht bei Projekten, die Auswirkungen auf die nächsten Generationen haben.
Die neue Verantwortung der Bundesnetzagentur (laut NABEG, 2011) im Rahmen der Bundesfachplanung für die Höchstspannungsleitungen schließt nicht nur wirtschaftliche Aspekte ein (siehe § 1 Absatz 1 des Energiewirtschaftsgesetzes). Vom ehemaligen Staatssekretär im Wirtschaftsministerium ist als neuem Präsidenten der Bundesnetzagentur ein erweiterter Verantwortungsbereich zu erwarten und zu vertreten.


24.8.12
Staatssekretärin Ingrid Nestle*) vor Ort in Quickborn am 16.8.:
( *) Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume) 
Fortsetzung unseres Kommentars:
 
1) Die jetzt in Quickborn geplante Trassenführung wäre gar nicht möglich, wenn der Aspekt des Gesundheitsrisikos wirklich ernst genommen würde. Die immer noch falsche Einschätzung durch Politiker ist verständlich, wenn diese der Aussage in den Planfeststellungsunterlagen von Tennet glauben. Dort steht: „..Gesundheitsgefährdungen sind auszuschließen“. Diese Aussage ist falsch. Denn diese Interpretation einer Formulierung des Bundesamts für Strahlenschutz, wie sie von Tennet (und offensichtlich auch von einzelnen (nicht allen) Behördenvetretern) gemacht wird, trifft keineswegs zu. Denn bei dieser Interpretation werden die in der Formulierung genannten Restriktionen und der zu ihnen unbedingt zugehörige Text nicht beachtet.
 
2) Durch falsche Aussagen bzw. Interpretationen wird die tatsächliche Notwendigkeit von Vorsorgemaßnahmen (wie z.B. Mindestabstände) unterschätzt, obwohl sie in eindeutiger Weise vom Bundesamt für Strahlenschutz angefordert werden. Die Strahlenschutzkommission (SSK) verweist auf ein erforderliches Risikomanagement, das nicht Sache der SSK sei. Dieses Risikomanagement erfolgt gegenwärtig nicht. Wir sind der Auffassung, dass auch die Landesregierung hier aktiv werden muss und kann. Entgegengesetzte Auffassungen halten wir u.a. für begründet durch unvollständige Informationen und einseitige  Interpretationen.
 
3) Die Einforderung eines angemessenen Risikomanagement inkl. verbindlicher Vorsorgemaßnahmen ist nicht nur unsere Meinung, sondern die von offiziellen Stellen:  
Das, was hier im konkreten Fall in Quickborn geplant ist, erscheint im krassen Widerspruch zu den  aktuellen Aussagen von Bundes- und Landesregierung in ihren Antworten zu Kleinen Anfragen zum Thema Vorsorgemaßnahmen beim Höchstspannungsnetzausbau. Das gilt ebenso für die Aussagen im Positionspapier „Der grüne Stromplan für Schleswig-Holstein“, deren Autoren u.a. Minister Habeck und Staatssekretärin Nestle sind. Erst im April 2012 forderte das Bundesamt für Strahlenschutz  „Unterhalb der Grenzwerte sind gesetzlich verankerte Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen, um  .. mögliche Gesundheitsrisiken zu minimieren“ und „Neue Leitungen der elektrischen Energieversorgungsnetze sollen Hintergrundbelastungen an Orten, wo sich Menschen einen wesentlichen Teil des Tages aufhalten, nicht wesentlich erhöhen.“
 
4) Der jetzt entstandene Zeitdruck ist entstanden durch jahrelange Untätigkeit (seit 2005 steht der Trassenbedarf fest), mangelnde Kapazitäten, Denken in alten Gleisen, falsch angewendete Planungsgrundsätze und ein Geflecht aus eingebauten „Realisierungsbremsen“. Alles dieses greift noch. Es wird jemand gesucht, der das ändert, nicht jemand, der nun ganz schnell die falscheste „Lösung“ wählt. Das ist keine Lösung. Eine schlimme Alternative zu dringend erforderlichen Vorsorgemaßnahmen wäre dringend erforderliche Nachsorge.   Der Hebel dafür wird jetzt umgelegt.


20.8.12
Staatssekretärin Ingrid Nestle*) vor Ort am 16.8.:
( *) Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume)  
Die lokale Presse berichtet darüber:
Quickborner Tageblatt: 
„Kiel für Trassenschwenk“

www.quickborner-tageblatt.de/index.php

Hamburger Abendblatt (Beilage Kreis Pinneberg):
„Kaum noch Hoffnung auf Erdkabel“
 
Erster Kommentar: Die Titel der Berichte spiegeln die Situation wider. Leider wird in der Berichterstattung des Hamburger Abendblatts wieder unterschlagen, dass Anwohner und Initiativen keineswegs nur eine Erdkabellösung fordern, sondern auch Lösungen mit Trassenverschwenkungen akzeptieren.
Ein ausführlicherer Kommentar erfolgt demnächst.
 
13.8.12
Terminankündigung: 16.8.2012 17.00 – 18.00 Uhr
Staatssekretärin Ingrid Nestle vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume vor Ort:
Besichtigung der jetzigen 220-kV-Trasse in Quickborn, auf der nach Abriss die neue 380-kV-Höchstspannungsleitung unmittelbar neben Wohnungen und direkt über Schulgelände neu errichtet werden soll.
Treffpunkt: Quickborn, Peperkamp 12, auf dem Grundstück, vor dem Haus, unter der Höchstspannungsleitung. Anschließend wird die Höchstspannungsleitung auf dem Schulgelände des Schulzentrums Quickborn-Süd besichtigt.
 
Nutzen Sie Ihre Chance, Ihr Anliegen vorzubringen oder zeigen Sie durch Ihre Anwesenheit Ihre Forderung nach einer verantwortbaren Lösung!
(Wir verweisen auf das Register „Unsere Argumente“ (siehe links))


17.7.12
Die Bundesnetzagentur verweigert Tennet eine Zertifizierung, die es laut EU-Richtlinien benötigt.
Mit der Zertifizierung wird bestätigt, dass die Netzbetreiber von Energiekonzernen unabhängig sind. Dafür müssen diese unter anderem nachweisen, dass sie technisch, personell und wirtschaftlich in der Lage sind, ihr Netz allein zu betreiben.
Laut des Präsidenten der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, hat Tennet nicht die erforderlichen Nachweise über die notwendigen finanziellen Mittel zur Erfüllung ihrer gesetzlichen Netzbetriebs- und -ausbaupflichten erbracht.
Tennet hat weiter die Chance, die „nötige finanzielle Leistungsfähigkeit“ nachzuweisen, um die Zertifizierung doch noch zu erhalten.
[Bericht vom Handelsblatt, 12.7.12]


1.5.12
Anlässlich verschiedener Gelegenheiten (siehe z.B. Hamburger Abendblatt 31.3.12, SAT1 Regional 26.4.12) verweist TenneT darauf, dass Erdkabel für 380-kV-Leitungen aus gesetzlichen Gründen in Schleswig-Holstein nicht möglich sind.
 
Dazu sollte man wissen:
Bis 2009 war das möglich, z.B. durch das „Erdkabelgesetz“  in Niedersachsen.
Dieses wurde 2009 auf Betreiben des Bundeswirtschaftsministeriums außer Kraft gesetzt durch ein neues Bundesgesetz (EnLAG), das nicht nur die Möglichkeit der Erdverkabelung für 380-kV-Leitungen äußerst einschränkte, sondern leider auch keine Mindestabstände der Freileitungen von Wohnungen, Schulen etc. mehr vorsah.

Gerade noch rechtzeitg vor dem Ausbau des Höchstspannungsnetzes?
 
1.5.12
 „SAT1 Regional“ am 26.4.12 (17.30h)
Im Video nachzusehen unter  www.hamburg.1730sat1.de , auswählen:
„Sorgen wegen Stromtrassen – Anwohner befürchten Gesundheitsgefahr“
U.a. Bericht über die Trasse in Quickborn-Süd.
Auszug aus den Aussagen:
Anwohner (Quickborn):  „..es ist unvorstellbar, dass auf der einen Seite von Vorsorgemaßnahmen gesprochen wird, das erhöhte Risiko ja bekannt ist, dass wir in Schleswig-Holstein aber hundertmal höhere Grenzwerte haben als in Nachbarländern.
S-H will Vorreiter bei den Erneuerbaren Energien sein, ist aber Schlusslicht, was Vorsorgemaßnahmen betrifft.“
Sprecher TenneT (Informationsveranstaltung Henstedt-Ulzburg, zur in H.-U. geplanten Trasse):  „ .. ..anstelle der alten Masten werden andere, moderne eingesetzt, die auch weniger schädlich sein sollen. …andere Mastformen und größere Höhen.. Wir hoffen, dass wir den Leuten erklären konnten, dass keine größere Gefahr von der Leitung ausgeht, sondern die Gefahr maximal gleich bleibt.“
„..Erdkabel (für 380 kV) aus gesetzlichen Gründen in Schleswig-Holstein nicht möglich“
 
Unsere Anmerkung hierzu:
Für die uns betreffende Trasse ist eine ca. 4,5-mal höhere Belastung durch das Magnetfeld vorgesehen.
Aus den uns von TenneT zur Verfügung gestellten Unterlagen ergibt sich eine um ca. 40% reduzierte Belastung durch neue phasenoptimierte Tonnenmasten gegenüber den herkömmlichen Donaumasten. Dicht am Mast kann die Belastung sogar deutlich höher sein.

Insgesamt:    plus 350%  minus 40% ?!

15.4.12
Am 26.3.12  hat im Quickborner Rathaus ein weiterer „Runder Tisch“ zur Findung einer akzeptablen Trassenlösung stattgefunden. Ergebnisse können nicht berichtet werden. Der nächste „Runde Tisch“ ist für Mitte Mai geplant. Moderator MdL Peter Lehnert hält die noch verbleibende Zeit bis zum Planfeststellungsbeschluss für ausreichend (Quickborner Tageblatt vom 28.3.12).
Berichte der lokalen Presse  (u.a.) zum Thema Trassenlösungsfindung:
 
Quickborner Tageblatt  28.03.2012
Zwei neue Trassenführungen werden geprüft
 
Hamburger Abendblatt 31.3.2012
Quickborner schöpfen Hoffnung wegen geplanter Stromtrasse
 
Quickborner Tageblatt 03.04.2012
Strommasten: Kritik an Tennet-Zahlen


19.3.12
NDR3 Schleswig-Holstein-Magazin       19.3.12    19.30 – 20.00 Uhr:
Streit um Hochspannungsleitung in Quickborn    (u.a.)
 
12.3.12
ZDF Drehscheibe 12.3.12  12.10 -13.00 Uhr
u.a.:  Widerstand gegen Hochspannungsleitungen. Bericht aus Quickborn


10.3.12
Live-Sendung „Bürger unter Höchstspannung“ des Deutschlandfunks aus dem Foyer des Quickborner Rathauses am 7.3.12
Diese Sendung können sie nachhören unter:


2.3.12
Deutschlandfunk  sendet live aus dem Foyer des Quickborner Rathauses
 
7.3.2012     10.10 bis 11.30 Uhr
 
In seinem Programm „Länderzeit“ wird das Thema behandelt
„Bürger unter Höchstspannung – Der Streit um die neuen Stromautobahnen in Schleswig-Holstein“.
Als Gesprächspartner hat Moderator Michael Roehl u.a. eingeladen Staatssekrtärin Dr. Tamara Zieschang vom Wirtschaftsministerium S-H,  Vertreter des Landtages, Bürgermeister Thomas Köppl, Vertreter des Netzbetreibers Tennet, Vertreter der Initiativen „Quickborn unter Höchstspannung“, „Quickborn gegen Riesenmasten“ und „Pro Erdkabel“ (Bad Gandersheim/Kreiensen).
Alle BürgerInnen  sind willkommen, die ihre Meinung ins Mikrophon sagen können.
 
Ein Aufnahmeteam des ZDF wird für einen Kurzbericht in der Sendung „Drehscheibe“ anwesend sein.
 

23.2.12
Einstimmiger Beschluss des Gemeinderats in Hasloh am 21.2.12:
Hasloh will die Führung der geplanten 380-kV-Leitung über Hasloher Gebiet nicht zulassen. Stattdessen soll Tennet aufgefordert werden, unterirdische Leitungen zu verlegen.
[Quickborner Tageblatt 23.2.12]


21.2.12 NDR 1 Welle Nord Sendung "Zur Sache": „Blackout bei der Energiewende? Probleme beim Ausbau der Stromnetze“ am 19.2.12 18.05 bis 20.00 Uhr.
Thema u.a auch die geplante 380-kV-Höchstspannungsleitung bei Quickborn.

Live zu Gast bei NDR 1 Welle Nord Moderator Fin Walden sind Stefan Kohler (Geschäftsführer der Deutschen Energieagentur ), Ove Struck von der Schleswig-Holstein Netz AG und Werner Schneider (Naturwissenschaftler und Mitglied der Bürgerinitiative "Quickborn unter Höchstspannung").
Außerdem Reportagen und Interviews aus dem ganzen Land, u.a.: Welche Ängste und Sorgen haben die Bürger? Wie sieht Wirtschaftsminister Jost de Jager (CDU) den Netzausbau? Außerdem Meinungen und Fragen der HörerInnen telefonisch oder per E-Mail.

Eigene Anmerkung:
Das Format der Sendung erlaubte keine Diskussion, aber das Austauschen von Pro und Contra in sehr begrenztem Ausmaß.

Audiobeiträge zu einem Teil der Aussagen in der Sendung:

www.ndr.de/wellenord/programm/sendungen/zur_sache/zursacheenergiewende101.html

Zu hören ist dort u.a. die Aussage von Stefan Kohler (Deutsche Energieagentur) zum Thema Einsatz von Erdkabeln auch bei 380-kV-Leitungen: „wenn bewohnte Gebiet vorhanden sind, dann sollen sie als Erdkabel gebaut werden. Es ist möglich und es wird auch in Zukunft so kommen.“

Nicht in den Audiobeiträgen enthalten sind die in der Sendung genannte große Diskrepanz zwischen geforderten bzw. angekündigten Vorsorgemaßnahmen von Strahlenschutzkommission, Bundesamt für Strahlenschutz, Landesregierung und Bundesregierung einerseits und der tatsächlich geplanten Trassenführung in Quickborn - im Wohngebiet und über Schulgelände - andrerseits.
Ebenso nicht enthalten sind genannte wesentliche Defizite der Grenzwerte für Belastungen durch die Magnetfelder.


9.2.12
Alternativer Trassenverlauf unter Vermeidung von Wohngebieten und Schulgelände angestrebt
Siehe Berichte im „Quickborner Tageblatt“ und in der „Umschau“ vom 8.2.12
Der vom Bauausschuss und der Stadtverwaltung vorgelegte neue Trassenverlauf verläuft im wesentlichen durch die Feldmark, ist aber vom Wohlwollen der Gemeinde Hasloh und der neu betroffenen Grundstückseigentümer abhängig. Im Falle einer Zustimmung hat die Firma Tennet ihre Bereitschaft bekundet, eine Umplanung vorzunehmen. Dieses Thema wurde am 6.2. an einem „Runden Tisch“ im Quickborner Rathaus (Einladung MdL Peter Lehnert) und im Bauausschuss in Hasloh am 7.2. behandelt.
Der nächste Schritt: Auftrag an das Amt Pinnau, ein Meinungsbild der betroffenen Grundstückseigentümer einzuholen.



28.1.12
Unterlagen zur Planänderung  der geplanten 380-kV-Leitung liegen vom 27.1.12 bis 27.2.12 zur Einsichtnahme im Quickborner  Rathaus aus.
 
(Bekanntmachung der Stadt Quickborn in der „Umschau“ vom 25.1.2012, detaillierte Informationen zur weiteren Vorgehensweise siehe dort)
 
Ø Trassenverlegung in Kummerfeld und Moorrege geplant
Ø Quickborn: Trasse unverändert direkt neben Wohnungen u. über Schulgelände  


17.1.2012 ARD Morgenmagazin:
Netzbetreiber Tennet besteht auf Neuerrichtung der 380-KV-Leitung auf bestehender Trasse in Quickborn
Laut Aussage der Pressesprecherin U. Hörchens des Netzbetreibers Tennet in der Sendung des ARD Morgenmagazins am 17.1.2012 (ca. 6.45 h) muss Tennet laut Gesetzgeber die neu zu errichtende 380-kV-Leitung auf der bestehenden Trasse in Quickborn bauen. Zitat: „Das sieht auch der Gesetzgeber so und wir müssen sie hier bauen auf der bestehenden Leitung. Wir kommen nicht aus der Trasse heraus, auch das ist geltende Rechtsprechung.“
Sie können das Video zu diesem Beitrag sehen unter
www.daserste.de/moma/livebeitrag_dyn~uid,wj3hwul0gvmw1m7x~cm.asp
 
11.11.11
Landesregierung will in Genehmigungsverfahren von Höchstspannungsleitungen ein Höchstmaß an Vorsorge realisieren
 
„Der Grüne Stromplan für Schleswig-Holstein“ von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN (siehe unsere Information unten vom 13.4.11) sieht  u.a. vor, beim Stromnetzausbau Ortschaften zu umgehen und auf ausgewählten, besonders sensiblen Strecken eine Verkabelung vorzunehmen.  Wir haben in mehrfachen Gesprächen u.a. mit dem energiepolitischen  Sprecher der Fraktion, MdL Detlef Matthiessen, auf die dringlich erforderlichen entsprechenden Vorsorgemaßnahmen beim aktuellen Netzausbau im Kreis Pinneberg hingewiesen, auf die er dankenswerterweise mit einer entsprechenden Kleinen Anfrage an die Landesregierung reagierte:
in Frage 1 zur Vorsorge mit Hinweis auf die gesundheitlichen  Langzeitwirkungen der magnetischen Felder von Höchstspannungsleitungen,
in Frage 2 zur Vorsorge für Träger von Implantaten wie z.B. Herzschrittmachern.
Den Text der Antwort der Landesregierung  (11.10.11) finden Sie unter
 
Unser Kommentar:
Zur Antwort auf Frage 1: Eigentlich eine gute Nachricht für die Anwohner der geplanten 380-kV-Höchstspannungsleitung in Quickborn:
Die Landesregierung will, dass in Genehmigungs- und Planfeststellungsverfahren von Höchstspannungsleitungen - neben der Einhaltung der Grenzwerte - ein Höchstmaß an Vorsorge realisiert wird. Dies erfolge beispielsweise durch die Vermeidung von Überspannungen von Wohngebäuden und Siedlungen, die Vergrößerung der Abstände der Leitungen zu Wohnnutzungen oder technische Minimierungsmaßnahmen.
Zur Antwort auf Frage 2: Diese Antwort erscheint uns nicht akzeptabel. Wir werde sie später detailliert kommentieren.


11.10.2011
Laut Pressemeldungen hat Bundeswirtschaftsminister Rösler Pinnebergs CDU-Abgeordneten (MdB) Ole Schröder schriftlich bestätigt, dass der Einsatz von Wintrackmasten „unter Akzeptanzgesichtspunkten eine gute Lösung und darüber hinaus eine zukunftsfähige Technologie darstellen kann.“ Der Netzbetreiber habe – in Abstimmung mit der Bundesnetzagentur – die Möglichkeit zu einem Pilotprojekt.
Quickborner Tageblatt (10.10.11)  
S.1 : „Riesenmasten: Kompromiss in Aussicht“
 S.2: Kommentar: „Quickborn muss Druck machen“
Pinneberger Zeitung (10.10.11)      
S.2: „Minister hat keine Bedenken gegen Wintrack- 
Masten in Quickborn“
 
Kommentar:
Den Kommentar des Redakteurs des Quickborner Tageblatts können wir nur unterstreichen: „Das ist gut so, denn es ist ein Signal. Mehr aber auch nicht. .. Dennoch muss sich Quickborn - der Rückendeckung aus Berlin nun gewiss- mit Tennet wieder an einen Tisch setzen und weiter Druck machen. Lippenbekenntnisse allein nützen nichts.“
Zusätzliche Anmerkungen:
1) Bevor Wintrack-Masten als gute Lösung für Quickborn gehandelt werden, müssen von TenneT Daten vorgelegt werden, die bestätigen, dass die eventuelle Kompromisslösung mit Wintrackmasten inklusive einer noch notwendigen Verschwenkung eine bestimmte Magnetfeldbelastung nicht überschreitet. Diese sollte nicht höher sein als die  in 200 m Abstand bei konventionellen Masten. Seit vielen Monaten haben Stadt und Bürgerinitiativen TenneT vergeblich um diese Daten gebeten.
2) Auch Landes- und Bundespolitik sind weiter gefordert:
Es kann nicht sein, dass von den Netzbetreibern (laut Pressemeldungen) angestrebte Spitzenrenditen wie in USA und Italien (siehe deren Staatsverschuldung) dazu führen, dass beim Trassenausbau in Deutschland auf Kosten von Gesundheitsrisiken für die nächsten drei Generationen gespart wird.
Hier läuft etwas völlig falsch, und das zu verhindern ist Sache von Landes- und Bundespolitik.
Das Land kann seinen Beitrag liefern, wenn Politik und Behörden bei der Trassenbewertung ein Risikomanagement betreiben, das die vorgesehen vielfach erhöhten Belastungen auch berücksichtigt und sich nicht mehr auf völlig überholte Belastungsdaten und völlig unzulängliche Statistiken beruft, und wenn sie ihren laut Bundesverwaltungsgericht gegebenen Ermessensspielraum ausnutzen. Entsprechende Beschlüsse der Landesbehörden wird die Bundesnetzagentur respektieren und für den Netzbetreiber tragbare Lösungen schaffen können. 


5.9.2011
Hinweis auf einen sehenswerten TV-Beitrag in hr3 zum Thema
„Gesundheitsgefahr durch Überlandleitungen“:
hr3 31.8.11 21.00 Magazin: „alles wissen“.

Text und Video können Sie aufrufen unter
www.hr-online.de/website/specials/energie/index.jsp

oder unter Google mit Suche
„hr3 „alles wissen“ höchstspannungsleitungen“

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27.8.2011

Konsultationsverfahren der Bundesnetzagentur zum Netzentwicklungsplan 2012 (Strom)
 
Wir weisen darauf hin, dass Stellungnahmen nur noch bis zum  29.08.2011 möglich sind.
In der jetzigen Phase des Verfahrens sind Ort und Art der Stromtrassen noch kein Thema, sondern verschiedene Szenarien,  die wahrscheinliche Entwicklungen in den Bereichen Erneuerbare Energien, konventionelle Energien sowie Energieverbrauch und Last darstellen.
Aber auch hier werden schon Weichen zwar nicht für Ort und Art der Stromtrassen, aber für die Menge der Stromtrassen gestellt.
So erscheint uns z.B. der Aspekt der Erzeuger-Standortplanung unter dem Gesichtspunkt der Bevorzugung der verbrauchernah erzeugten Erneuerbaren Energien und der Minimierung der Belastungen durch Leitungsausbau und der Energieverluste durch Transport ( => wirtschaftliche und umweltliche Aspekte!) nicht angemessen berücksichtigt.
Näher Informationen finden Sie unter www.bundesnetzagentur.de , dort unter der  Überschrift „Konsultation eines Szenariorahmens zur Erstellung von Netzentwicklungsplänen nach § 12a Abs. 2 des neuen EnWG“.
 
Die Stellungnahmen sind vorzugsweise per E-Mail oder auch per Post zu senden an:
Bundesnetzagentur  
Stichwort Energienetzausbau
Postfach 8001
53105 Bonn
 
Uns ist bewusst, dass diese Konsultation nichts mit dem Verfahren für die uns betreffende Trasse zu tun hat – ein Verfahren, das als „negatives Beispiel“ (Zitat) dienen kann.


10. Juni 2011:
Artikel in  Schleswig-Holsteinischer Landeszeitung,  Norddeutscher Rundschau, Flensburger Tageblatt u. zahlreichen anderen Ausgaben des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages
 
Die Bürger mitnehmen
10. Juni 2011 | Von Stephan Richter
 
Landesregierung, Kommunen und die Energiebranche müssen beim Netzausbau mit der Bevölkerung ins Gespräch kommen
Überall wird Klage über den Stillstand in der Landespolitik geführt. Umso bemerkenswerter ist der Einsatz des Kieler Wirtschaftsministeriums für einen schnellen Ausbau der Stromnetze. Gemeinsam mit der Energie-Branche hat die Landesregierung die Weichen gestellt, damit der Ausbau erneuerbarer Energie nicht an fehlenden Leitungen scheitert.
 
Vor allem aber hat die Politik in Schleswig-Holstein erkannt, dass der bevorstehende Kraftakt nur mit einer starken Einbeziehung der Bevölkerung gelingen kann. 700 Kilometer neue Stromleitungen sollen gezogen beziehungsweise bestehende Netze ausgebaut werden. Dies wird nur gelingen, wenn die Gesellschaft "mitgenommen" und beim Planungsprozess größtmögliche Transparenz sichergestellt wird. Die ab Herbst geplanten Informationsveranstaltungen sind ein Schritt in die richtige Richtung. Die Bürger dürfen nicht Gegner, sie müssen Partner sein.
 
Um eine möglichst breite Akzeptanz zu erreichen, wollen die Netzbetreiber beim Ausbau der Leitungen "konfliktbehaftete Räume" meiden. Tatsächlich liegen die Hauptängste vieler Bürger bei möglichen Gesundheitsgefahren, die von Höchstspannungsleitungen ausgehen. Hier reicht es nicht, auf Grenzwerte für elektromagnetische Felder zu verweisen, die im Übrigen dehnbar und in manchen Nachbarländern sehr viel niedriger sind. Die Sorgen der Anwohner sind ernst zu nehmen und Trassen möglichst nicht über dicht besiedelte Gebiete zu führen. Und auch wenn das Verlegen von Erdkabeln sehr viel teurer ist, muss darüber offen diskutiert werden. Wenn der Staat private Windmüller und Solardach-Besitzer fördert, darf die übrige Bevölkerung beim Netzausbau nicht auf der Strecke bleiben.
 
Schleswig-Holstein hat bei der Energiewende eine Vorreiterfunktion übernommen. Gut so. Zu einem umfassenden Energiekonsens gehört allerdings auch die breite Akzeptanz beim Netzausbau.


10.6.2011
Aktuelle Lösungsansätze in den Niederlanden von TenneT bei 380-kV-Leitungen in Wohngebieten:
 
10.Juni 2011:  Laut dem Artikel in der Niederländischen Zeitung „DE VOLKSKRANT“   „Weg van ´gevaarlijke´ stromkabels“ unterstützt Wirtschaftsminister Verhagen den Plan des Netzbetreibers TenneT, 1300 Hauseigentümer auszukaufen, die dicht (bis 38 m) an Hochspannungsleitungen wohnen (Kosten der Aktion: 530 Millionen €). 
Außerdem will TenneT 500 km oberirdische Kabel entfernen und unterirdisch verlegen (Kosten: 1,2 Mialliarden €). Der Antrag von TenneT ist eine Reaktion auf die gesellschaftliche Beunruhigung über mögliche Gesundheitsrisiken für das Wohnen unter Hochspannungskabeln. TenneT will die Kosten an die Stromkunden weitergeben.
Aus Vorsorgegründen empfahl der Staat den Kommunen in 2005, die Immisssionen von magnetischen Feldern von neuen Hochspannungsleitungen soweit wie möglich zu beschränken, möglichst unter den „sicheren“ Wert von 0,4 Mikrotesla. (Im Vergleich dazu: unser Grenzwert in Deutschland: 100 Mikrotesla). TenneT übernahm die Empfehlung des (niederländischen) Staates für zukünftige Projekte.
Die Mehrheit des Parlaments stimmte am 9.6.11 zu, dass Minister Verhagen den Plan ausarbeiten lässt.


13.4.11:
Konzept zur Energiewende für Schleswig-Holstein von Bündnis 90/Die Grünen vorgestellt : „Klar zur Wende: Der Grüne Stromplan für Schleswig-Holstein“
 
Hieraus einige Auszüge, die für uns in unserer Situation besonders relevant sind:
 
(S.10) ..  1. .. Die ökologische Energiewende erfordert einen beschleunigten Netzausbau. Dies wollen wir aktiv gestalten.
2. Dabei sind die Belange des Gesundheitsschutzes, des Naturschutzes, der Landwirtschaft,
des Tourismus und des Landschaftsbildes einzubeziehen.
 
.. Sensible Gebiete wie Ortschaften müssen umgangen oder durch Erdkabel entlastet werden.
 
(S.11) ..Zur Minimierung des Eingriffes und zur Kostenreduzierung wollen wir technologische Innovationen und bauliche Alternativen fördern. Dazu gehören thermofeste Beseilungen genauso wie innovative, relativ niedrige Oberleitungsmasten (WinTrak, Bögel-Masten, Europoles), die das Landschaftsbild schonen und strahlungsärmer sind. …. Ortschaften sind zu umgehen und auf ausgewählten, besonders sensiblen Strecken ist eine Verkabelung vorzunehmen.
 
(S.11) .. Die Einführung eines Bonus für beschleunigten Netzausbau (Sprinterprämie) als Belohnung für die bisherige Verzögerung und die Verletzung gesetzlicher Pflichten der NetzbetreiberInnen sehen wir kritisch. Dennoch brauchen wir neue Finanzierungsmodelle für den Netzausbau. Gleichzeitig kann die Finanzierung mit der Akzeptanzfrage verbunden werden. Zum einen muss der Staat unterstützen: Um das Kapital für den Netzausbau schnell bereit zu stellen, soll die Kreditanstalt für Wiederaufbau den NetzbetreiberInnen zinsgünstige Kredite gewähren. Der Staat soll die Kredite verbürgen.
 
(S.13 ) .. Deshalb schlagen wir vor:
Im Hinblick auf elektromagnetische Unverträglichkeit werden erheblich strengere Grenzwerte gelten.
 
Offener Brief des CDU Stadtverbandes Quickborn durch MdL Peter Lehnert an Wirtschaftsminister Jost de Jager übergeben: Vorschlag eines  Verträglichkeitsbonus beim
Stromtrassenausbau“,  der an gesundheitliche Verträglichkeit der Trassenart und Trassenführung anknüpft. Durch die Einführung eines zusätzlichen Bonus von mindestens 1% auf die Kapitalverzinsung ist beabsichtigt,  dem Netzbetreiber auch einen betriebswirtschaftlichen Anreiz zu geben, in Netze und Trassenverläufe (Mindestabstände zu
Wohngebieten) zu investieren, die den zunehmenden Anteil an regenerativ erzeugten
Strom transportieren.
Mit diesem Vorschlag unterstreicht die CDU ihre Entscheidung,  sich für den nach heutigen technischen Möglichkeiten bestmöglichen gesundheitlichen Schutz der Bevölkerung einzusetzen, wenn es um den anstehenden Stromtrassenausbau geht.
 
17.3.11:
Bürgermeister Köppl fordert für die Stadt Quickborn für den sied­lungsnahen Trassenverlauf eine Verbesserung,   die gesund­heitliche Vorsorgeaspekte hinsichtlich der elektro­magnetischen Belastung berücksichtigt. Hauptziel wäre deswegen eine Erdverkabelung auf einem Teilstück von 1.500 Metern oder ein räum­licher Verschwenk der Freileitung, durch den die elektromagnetische Belastung der Wohnbereiche und der Schule am besten vermieden werden könnte. Auch der Einsatz neuartiger Masten vom Typ Wintrack solle als Lösungsansatz überprüft werden.


20.2.2011
Neuentwicklung von TenneT
 
Nur noch 100 m Abstand von Wohnungen notwendig?
 
Von dem Netzbetreiber TenneT , der auch für den Neubau der 380 kV-Leitung Hamburg/Nord – Dollern zuständig ist, wurde in den letzten Jahren (im Rahmen eines EU-Förderungsprogrammes) ein neuer Masttyp „Wintrack“ entwickelt.
Der erste  Einsatz ist in den Niederlanden erfolgt.
 
Sein Vorteil:
 
Er ermöglicht, die Ausbreitung des magnetischen Feldes der Höchstspannungsleitung einzuschränken
- nicht so stark wie eine Erdkabelleitung,
- aber wesentlich gegenüber einer Leitung mit konventionellen  
 Masten.
 
 
 
Konvention. Mast
Wintrack
Mast
Erdkabel
Ausdehnung des Magnetfeldes:
am weitesten
weniger
am geringsten
Kosten:
am niedrigsten
teurer
am teuersten
Optische Beeinträchtigung:
am stärksten
weniger
kaum
 
 
 
Nähere Informationen und Abbilder siehe:
 
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„Da kommt richtig was auf uns zu, das haben viele noch gar nicht auf dem Schirm.
Da geht es nicht darum einen Bahnhof .. tieferzulegen, sondern um 380 kV-Volt-Leitungen, die quer durch die ganze Republik laufen.
Davon werden Menschen in einem ganz anderem Ausmaß betroffen sein.
 
(Ministerpräsident Mappus,
Welt am Sonntag, 12.12.2010)


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3.11.10
Bundesverwaltungsgericht: Beschluss vom 22.7.2010:
 
(Sinngemäß:)
Die Errichtung einer 380-KV-Leitung auch unmittelbar über  Wohngebäuden ist hinzunehmen, da die Grenzwerte nach der 26.BImSchV eingehalten werden

Wie passt das  dazu?
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), Jahresbericht 13.10.2010:
Neue Stromtrassen sollten möglichst nicht durch Wohngebiete geplant werden. Das sagte der Präsident des BfS, Wolfram König, bei der Veröffentlichung des Jahresberichts seiner Behörde am 13. Oktober in Salzgitter. .. Wo ein Bau durch Wohngebiete zwingend notwendig sei, solle man auf Erdverkabelung ausweichen oder Freileitungen baulich verändern. Grundsätzlich sollten Stromtrassen jedoch so geplant werden, dass sie möglichst nicht zu einer zusätzlichen Strahlenbelastung führten. Hintergrund zu Königs Äußerungen ist eine aktuelle Studie des BfS. [energate 14.10.2010] 
 
Anmerkung 1: Für uns ist eine ca. 4-mal höhere Belastung geplant.
Anmerkung 2: Der Abschlussbericht dieser Studie erschien Sept. 2009
 

 
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